Die Welt aus einer neuen Perspektive kennen lernen – Dieser Herausforderung stellten sich knapp ein Dutzend Idaflieger:innen auf dem diesjährigen idaflieg Kunstfluglehrgang in Nagold! Trotz des herbstlich angehauchten Wetters konnten nur Erfolge verzeichnet werden. Vier Grundschüler konnten ihre Ausbildung erfolgreich abschließen, zwei davon sogar das bronzene Leistungsabzeichen erlangen. Vier Weiterbildner konnten ihre Fähigkeiten auf den zur Verfügung gestellten Einsitzern vertiefen. Sogar eine Lehrberechtigung und drei TMG Schlepplizenzen konnten erzeugt werden.
Fliegerisch fordernd!
Sein Flugzeug in jeder Fluglage zu beherrschen, das gilt es zu meistern. Jeder der schon einmal einen Rückenflug miterleben durfte weis jedoch, dass das gar nicht so einfach ist. Ungewohnte Fluglagen, ungewohnte Belastungen und Orientierungsverlust bringen uns an die mentale Leistungsgrenze. So verwundert es nicht, dass die ersten Flüge primär der Gewöhnung dienen. Glücklicherweise stellt sich der Körper recht schnell auf die Bewegung im dreidimensionalen Raum ein und die technischen Raffinessen des Kunstfluges können vertieft werden. So galt es für unsere Kunstflugaspiranten die Figuren Looping, Rolle, Aufschwung, Abschwung und den Turn zu erlernen. Was zu Beginn noch die ein oder anderen Probleme bereitete, ging von Flug zu Flug immer besser von der Hand – Eine steile Lernkurve war deutlich zu spüren! Möglich gemacht wurde dies durch motivierte und kompetente Lehrer auf dem Rücksitz, „Drücken, drücken, drücken!“ dieses Mantra wird die Teilnehmer:innen wohl noch eine Weile verfolgen.
Preparation is key
Nicht nur im Kunstflug wird nach Präzision gestrebt. Ebenso wie auf die korrekte Ausführung der Figuren wurde großes Augenmerk auf die präzise Vor- und Nachbereitung des Fluges gelegt. Mentales Training und volle Konzentration führen zum Erfolg. Eine gewisse Komik lässt sich jedoch nicht bestreiten wenn auf dem Vorfeld nun lauter Idaflieger:innen ihr Kunstflugprogramm vortanzen.
F-Schlepps jetzt!
Der reibungslose und effiziente Ablauf des Lehrgangs wurde maßgeblich durch den Einsatz zweier hochmoderner und leistungsstarker Schleppmaschinen ermöglicht. Die fs35 der Akaflieg Stuttgart sowie die neue Bristell des BWLV sorgten für eine beeindruckend hohe Startfrequenz, die es erlaubte, alle Kunstflugschüler zügig in die Luft zu bringen.
Nicht nur für den Kunstflug, sondern auch für die allgemeine Fliegerei konnten die Piloten von den Erfahrungen des idaflieg-Kunstfluglehrgangs profitieren. Insbesondere im Bereich der Sicherheit beim Flugzeugschlepp (F-Schlepp) konnten wertvolle Erkenntnisse gewonnen und das Verständnis für die damit verbundenen Risiken vertieft werden.
Der F-Schlepp stellt hohe Anforderungen an die volle Aufmerksamkeit der Piloten und verlangt gleichzeitig ein hohes Maß an Verständnis und Empathie füreinander. Diese intensive Schulung trug dazu bei die Fähigkeiten der Teilnehmer zu stärken, was sich nachhaltig auf ihre fliegerische Sicherheit auswirken wird.