Für die Aktivitas der FTAG war dieses Sommertreffen ein ganz Besonderes – seit vielen Jahren konnte die FTAG mit einem fliegenden Prototypen an dem Sommertreffen teilnehmen. Darüber hinaus war die FTAG mit sieben hochmotivierten Studierenden so stark wie noch nie auf dem Sommertreffen vertreten. Gemeinsam mit den anderen in Stendal (EDOV) anwesenden Akademischen Fliegergruppen hatten sie die Möglichkeit im August für drei Wochen professioneller Flugbetrieb auf die Beine zu stellen, welcher die Teilnehmer FTAG nachhaltig beeindruckt hat.

Aber was genau passiert auf dem Sommertreffen? Auf dem Idaflieg Sommertreffen gibt es die Möglichkeit Flugeigenschafts- bzw. Flugleistungsvermessungen und andere Forschungsprojekte im Themenbereich der Luftfahrt durchzuführen. Dabei bringen die verschiedenen akademischen Fliegergruppen ihre Forschungsprojekte sowie eigene Flugzeuge mit, um ihre Prototypen zu testen und den teilnehmenden Piloten die einmalige Möglichkeit zu bieten, mit neuen Flugzeugtypen zu fliegen. Neben dem Forschungsbetrieb werden Scheinpiloten auch in das wissenschaftliche Fliegen, das sog. „Zachern“ eingewiesen. Auf der Internetseite der Idaflieg ist dazu ein spannender Artikel zu finden, der die Tätigkeit genauer beschreibt. Das Zachern bildet die Grundlage um beispielsweise die Ruderwirksamkeit eines bestimmten Flugzeuges zu ermitteln und kann als Einstieg in die Testfliegerei dienen.

Der fliegende Prototyp E17 „ApisJet“ führte auf dem Sommertreffen im Rahmen der Abschlussarbeit von Florian „Flödl“ Kossack eine Messkampagne durch, die dazu dienen soll größere Bremsklappen zu konstruieren. Dies ist notwendig, um eine Vorschrift nach CS 22 zu erfüllen, damit das Flugzeug auch im allgemeinen Flugbetrieb verwendet werden kann. So wurde die E17 erfolgreich bei 200 km/h „freigeflattert“ und der CAS (calibrated airspeed) vermessen. Darüber hinaus wurde der maximale Absteigwinkel mit den bereits vorhandenen voll ausgefahrenen Bremsklappen ermittelt.

Ein weiterer großer Erfolg war die Inbetriebnahme des elektrischen Rückholfahrzeuges E16. Neben der Erprobung der allgemeinen Fahreigenschaften konnte auch ein neuer Geschwindigkeitsrekord von sage und schreibe 83 km/h aufgestellt werden. Mit den dabei gewonnenen Erkenntnissen kann die E16 nun in einem weiteren Entwicklungszyklus für den alltäglichen Flugbetrieb auf dem Heimatflugplatz vorbereitet werden.

Mit dem Sommertreffen 2022 gelang es der FTAG das fliegende Forschen wieder aufzunehmen. Ziel ist es auch im folgenden Jahr anschließende Forschungsprojekte mit auf das Sommertreffen 2023 zu bringen.